Wer kabellos ins Internet möchte, benötigt einen WLAN Router. Seit 2016 gilt die sogenannte Router-Freiheit für alle Neukunden und je nach Anbieter auch für Bestandskunden. Kunden haben die Möglichkeit, ihren Router oder ein Modem selbst zu erwerben. Wer seinen WLAN-Router kaufen möchte, sollte daher einige Dinge beachten.
Was ist ein WLAN Router
WLAN bedeutet Wireless Local Area Network (= drahtloses lokales Netzwerk) und bezeichnet ein lokales Netzwerk. Um WLAN zu nutzen, wird ein WLAN-Router benötigt. Der WLAN-Router kann als digitale Schaltzentrale eines Heimnetzwerks betrachtet werden. Er bildet die Schnittstelle zwischen dem Internet und internetfähigen Geräten zuhause, wie Computer, Laptops, Smartphones, Smart TV, etc.
Der wohl größte Vorteil eines WLAN Routers liegt in der Verbindung aller WLAN-fähigen Geräte. Es macht das Leben weitaus einfacher, wenn alles vernetzt ist. Immer mehr Geräte strömen auf dem Markt, die WLAN-fähig sind. Mit dem Smartphone kann z. B. die Waschmaschine gesteuert werden, Lautsprecher wie Alexa und Google Home können die Heizung und Licht steuern.
Aber wer einen WLAN-Router kaufen möchte, steht vor der Wahl, für welcher der richtige für seine Bedürfnisse ist. Denn wer gerade über die Anschaffung neuer Technologien wie Smart Home, Smart TV nachdenkt, sollte beim Kauf eines WLAN-Routers darauf achten, dass dieser auch dafür ausgestattet ist.
Welche Arten von WLAN-Router gibt es
Die erste Auswahl entscheidet sich nach dem vorhandenen Internetanschluss:
- Der ISDN-Anschluss ist die älteste Anschlussart, Dienste wie Telefon, Fax und Internet können in Anspruch genommen werden. Die Downloadrate ist mit 64k Kbit/s extrem langsam und mit die geringste. Die Telekom möchte ab 2018 alle ISDN-Anschlüsse auf IP umstellen, daher sollte eine Investition in diese Technologie überdacht werden.
- ADSL besitzt eine Downloadgeschwindigkeit von ca. 8 Mbit/s, ADSL2 von ca. 12 Mbit/s und ADSL2+ bis zu 25 Mbit/s.
- VDSL hat je nach Region und eingesetzter Technik eine Downloadgeschwindigkeit zwischen 50 und 250 Mbit/s. Beim VDSL gibt es das sogenannte Vektorring-Verfahren, dabei wird die Glasfaser-Leitung nur bis zum Verteilerkasten an der Straße gelegt, von da geht das normale Kupferkabel ins Haus. Elektromagnetischen Störungen werden in den Kabeln ausgeglichen und die Datenrate dadurch erhöht.
- Der Glasfaser-Anschluss ist der Spitzenreiter unter den Internet-Anschlüssen. Das Glasfaser-Kabel geht bis ins Haus und mit bis zu 1000 Mbit/s im Download sind möglich.
Die Geschwindigkeit entscheidet auch, ob z. B. problemlos Videos angesehen werden können. Eine hohe Geschwindigkeit zahlt sich daher aus.
Anforderungen an den WLAN-Router
Abgesehen vom verfügbaren Internetanschluss gibt es auch andere Faktoren, die beim Kauf möglicherweise eine Rolle spielen.
Der Allrounder ist hier ein WLAN-Router mit Modem. Sein großer Vorteil ist, dass er DSL- oder Kabelmodem und WLAN vereint, es wird nur ein Gerät für den Onlinezugang und das Heimnetz benötigt. Die besten Modelle bieten Anschlussmöglichkeiten für schnurlose DECT-, ISDN- oder Analogtelefone, sodass man auch auf eine zusätzliche Telefonanlage oder Basisstation verzichten kann.
Wer über das Internet mit VoIP (=Voice over IP) telefoniert, sollte darauf achten, dass der Router VoIP-fähig ist. Die komfortabelste Art über VoIP zu telefonieren, sind DECT-Telefone. DECT steht für “Digital Enhanced Cordless Telecommunications”. Die Telefone werden direkt per DECT mit dem Router verbunden, daher sollte der WLAN-Router dies bei Bedarf beinhalten.
Der WLAN-Router solle aktuelle Sicherheitsstandards erfüllen. Heute ist WPA2 der Standard und hat WEP abgelöst.
Ein WLAN Hotspot für Gäste ist nicht immer notwendig. Für den der jedoch häufiger Besuch bekommt, ist es durchaus sinnvoll, wenn ein Gast-WLAN eingerichtet werden kann.
Energiekosten und Preis
Gute WLAN-Router, wie z.B. der AVM FRITZ!Box 7490, sind bereits für wenig Geld zu haben. Wer jedoch auf zusätzliche Features wie schwenkbare Antennen, mehr Anschlüsse oder eine bessere Netzverbindung Wert legt, zahlt deutlich mehr.
WLAN-Router verbrauchen zwar eher wenig Energie, da die Geräte jedoch rund um die Uhr im Betrieb sind, können sich kleine Unterschiede in der Wattzahl schnell summieren. Es empfiehlt sich ein direkter Vergleich der verschiedenen Geräte.
Die Konfiguration des WLAN Router
Wer einen WLAN-Router kaufen möchte, sollte ihn in erster Linie nach seinen Bedürfnissen auswählen. Technisch nicht so begabte sollten auch auf eine einfache Bedienung achten. Besonders praktisch ist ein Setup-Assistent, der durch die Installation des Geräts führt und Firmware-Updates selbstständig ausführt.
Strahlung
Das Thema Strahlung wird bei technischen Geräten häufig diskutiert. Beim Mobilfunk werden hochfrequente elektromagnetische Felder zur Übertragung von Sprache und Daten genutzt. Wenn man z. B. mit einem Smartphone telefoniert, wird ein Teil der Energie dieser Felder im Kopf aufgenommen. Der Messwert dieser Energieaufnahme wird in der Maßeinheit SAR (=Spezifische Absorptionsrate) dargestellt.
Sie wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) gemessen. Um gesundheitsschädliche Folgen auszuschließen, soll die Rate eines Handys nicht mehr als 2, also 2 Watt pro Kilogramm, betragen.
Je kleiner der SAR-Wert ist, desto geringer wird das Gewebe durch die Strahlung erwärmt. Neue WLAN Router liegen ungefähr im Bereich von 0,1 und 0,3. Ab einem Meter Abstand nimmt die Belastung sogar schon um 80 % ab. In Deutschland dürfen Geräte über 2 nicht verkauft werden. Somit sollte keine Angst vor einer hohen Strahlenbelastung bestehen.
Nützliches Zubehör – WLAN-Repeater
Bei einem Haus über mehrere Etagen oder mit vielen Ecken und Winkeln reicht die Reichweite des WLAN-Routers oft nicht aus. WLAN-Repeater erhöhen die Reichweite des WLAN-Netzes. Technik entwickelt sich immer schneller und neue Geräte kommen permanent auf den Markt. Daher sollte am besten direkt vor dem Kauf ein Vergleich verschiedener WLAN-Router nach seinem jetzigen und evtl. zukünftigen Bedarf ausgesucht werden.